Sobald eine Verschwörungstheorie in Umlauf ist, scheinen sich Intuition und gesunder Menschenverstand abzuschalten. Gehörst Du zu den Menschen, die dem Mindfuck entkommen wollen? Dann erfährst Du hier auf peterf139.sg-host.de, was es mit Verschwörungstheorien auf sich hat und wie Du ihnen am besten entkommst.
Verschwörungstheorien: So alt wie die Menschheit
„Grau teurer Freund ist alle Verschwörungstheorie und Grün des Lebens goldner Baum“ wusste schon Dichterfürst Goethe in seinem Meisterwerk Faust I. Fast, denn das Wörtchen Verschwörungstheorie wurde nachträglich hinzugefügt. Was kein Problem darstellen sollte, denn schließlich hat die Kirche sich bei der Übertragung des Neuen Testaments ins Lateinische jede Menge zweckdienliche dichterische Freiheiten genommen.
Dieses Paradebeispiel zeigt, wie wichtig es ist, zu erkennen, ob eine Verschwörungstheorie relevant ist oder nicht.
Verschwörungstheorien sind so alt wie die Menschheit selbst. Im Mittelalter waren die Juden der Sündenbock und die Nazis haben am Ende daraus eine staatlich verordnete Verschwörungstheorie mit schrecklichen Folgen gemacht.
Davon abzugrenzen sind echte Verschwörungen. Prominente Beispiele: Der römische Imperator Caesar fiel 44 v. Chr. einer Verschwörung zum Opfer, Watergate, der Ku-Klux-Klan und die Iran-Contra-Affäre.
Spektakuläre Annahmen machen eine Verschwörungstheorie erfolgreich
Rein wissenschaftlich betrachtet ist eine Theorie eine halbwegs bewiesene Hypothese. Das bedeutet, es müssen wenigstens ein paar belastbare Indizien vorliegen. Sozusagen das berühmte Fünkchen Wahrheit.
Die Verschwörungstheorie jedoch arbeitet nicht mit Indizien, sondern mit Annahmen, die möglichst spektakulär sein müssen. So wird garantiert, dass selbst das Unfassbare geglaubt und unendlich rund um den Globus verbreitet wird. Gerne wird sich auch an tatsächliche Verschwörungen bedient. Offene gebliebene Fragen verleiten dann dazu, Verschwörungstheorien zu entwickeln.
Wer weiß schon, was sich bei Caesar genau auf den Treppen des Senates zugetragen hat oder bei der Ermordung von JFK ? Das Fehlen von Beweisen ist von den Verschwörungstheoretikern schnell erklärt. Schließlich wurden Unterlagen und weitere belastende Materialien vernichtet, um einen Skandal zu vertuschen.
Daraus folgt, dass Verschwörungstheorien keine Beweise brauchen, sondern sich aus Behauptungen speisen. Sind die annähernd plausibel, ergibt sich für die Anhänger der Verschwörungstheorie daraus eine ganz besondere Weltsicht, in der wesentliche politische und wirtschaftliche Entscheidungen unbemerkt von der Öffentlichkeit in einer Schattenzone getroffen werden.
Allein die Vorstellung gibt einer Verschwörungstheorie Macht
Dabei fallen die meisten politischen Entscheidungen ohnehin hinter verschlossenen Türen. Vieles wird erst nach Jahrzehnten enthüllt – wie der Sturz der iranischen Regierung durch die USA. Selbst von den offensichtlichen Dingen wissen die meisten Menschen nur einen kleinen Teil. Das ist gut so, denn wer will schon alle grausamen Details wissen? Doch genau in diese kleinen Bausteine verbeißen sich die Anhänger von Verschwörungstheorien und zerren alles ans Tageslicht. Die Welt wird aufgeteilt in Gut und Böse, Annahmen werden durch Postings in den sozialen Medien oder You Tube-Videos bestätigt. Denn alleine die Vorstellung, dass diese schlimmen Dinge passiert sein könnten, reicht aus, um sie als wahr zu befinden.
Dafür gibt es mit dem „Othello-Syndrom“ sogar einen wissenschaftlichen Namen. Auch im Mentaltraining wird ausgenutzt, dass die bildliche Vorstellung oft ausreicht, um Fakten zu schaffen, beispielsweise den eigenen Erfolg. Das eigene Erleben in der Vorstellung wird dann zu einer mächtigen Inspiration. Das erklärt, warum Verschwörungstheorien plausibel erscheinen und so populär sind, aber nicht, wie sie sich analysieren lassen.
Was haben Verschwörungstheorien eigentlich mit Dir zu tun?
Die Mondlandung war ein Fake, Elvis und Lady Di leben noch und Paul McCartney ist gestorben und sein Doppelgänger unterwegs? Angenommen, diese Behauptungen sind wahr: Welchen Einfluss hätte das auf Dein Leben? Vermutlich keinen und genau das ist der schmale Grat zwischen Verschwörungstheorie und Unterhaltung. Was also kannst Du unternehmen, wenn Du einer Verschwörungstheorie begegnest?
- Frage Dich, wie groß Du den Einfluss dieser Verschwörungstheorie auf Dein Leben einschätzt: Was hat es zum Beispiel konkret mit Dir zu tun, wenn Außerirdische auf unserem Planeten herumspazieren?
- Entscheide für Dich, ob es zwischen der Verschwörungstheorie und den Dingen, die Dir am Herzen liegen, einen Zusammenhang gibt. Typische Themen wären die Impfdiskussion oder Ernährung.
- Kläre Deinen Standpunkt zu dem Thema.
- Befasse Dich nur mit Themen, die eine tatsächliche Auswirkung auf Dein Leben haben.
Du möchtest wissen, wie Du Dich sinnvoll mit wichtigen Themen befassen kannst und dem Mindfuck entkommen kannst? Dann höre die nächste Folge an! Ich freue mich, wenn Du mit mir Deine Erfahrung rund um das Thema Verschwörungstheorie teilst.
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